Kategorie
Tischkultur
Entwurf: René Lalique
Entstehungszeit: Entwurf 1924 (Karaffe) und 1925 (Glas)
Material: Karaffe formgeblasen, Stopfen, formgepresst, graviert; Glas, formgeblasen, graviert, Stiel, formgepresst.
Eigentümer: Lalique-Museum
1810 erwarb Nicolas Schlumberger 20 Hektar Rebflächen in Guebwiller. Im Laufe der Generationen vergrößerte sich das Weingut und erreichte Endes des 19. Jahrhunderts eine Fläche von 40 Hektar. Später wurde die Domäne, deren Weinberge durch Reblausbefall und den Ersten Weltkrieg gelitten hatten und teilweise nicht unterhalten wurden, von Ernest Schlumberger weiter vergrößert. Mit der wiederaufgenommenen Produktion gab dieser bei René Lalique ein Karaffen- und ein Glasmodell in Auftrag. Der Künstler schmückte sie mit Weinreben, die an den Beruf des Winzers erinnern, und mit dem Wappen der Familie. Dieses Wappen ist mit einer albanischen Kappe, dem Emblem der Stadt Guebwiller, drei Sternen und einem Hund geschmückt und ist auf den Kelch des Glases und den Stopfen der Karaffe graviert.
Dieses Beispiel erinnert uns daran, dass René Lalique auch auf Bestellung Stücke für Unternehmen anfertigte, wie für den Clos Saint-Odile und die Compagnie Générale Transatlantique. Allerdings wurden Karaffe und Glas ab 1937 ebenfalls für das breite Publikum als Service Cep (Rebstock) auf den Markt gebracht. Das Wappen fehlte hier und das Glas wurde in verschiedenen Größen angeboten. René Lalique machte so aus einem personalisierten Produkt eine Serienproduktion. Die privaten Kunden konnten die Stücke ebenso personalisieren lassen wie beim Service Monogramme, das als anderes „Werk des Monats“ zu finden ist.
Interessant zu wissen: Die Domaines Schlumberger bestehen heute noch und besitzen 130 Hektar Weinberge.