Kategorie
Parfümflakons
Entwurf: René Lalique
Entstehungszeit: 1912
Materialien: Glas formgeblasen, patiniert, Stopfen formgepresst, patiniert
Eigentümer: Lalique SA
François Coty, der visionäre Parfümeur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, arbeitete bei seinen ersten Flakons mit der Kristallerie Baccarat zusammen, wandte sich aber bald an René Lalique. Diese Begegnung wurde zu einem echten Sprungbrett für die Karriere Laliques als Glaskünstler und markierte auch seinen Übergang zur industriellen Glasherstellung.
1908 entwarf René Lalique ein Etikett für das Parfüm L’Effleurt. Er entwickelte zuerst eine Version auf Papier und dann eine aus Glas, die mit Hilfe von Hitze auf dem Kristallflakon von Baccarat angebracht wurde. Erst einige Jahre später, im Jahr 1912, gestaltete René Lalique seinen eigenen Entwurf für diesen Flakon. Das graphisch gestaltete Etikett wurde dann direkt in die Oberfläche des Behältnisses integriert und patiniert. Der ebenfalls patinierte Glasstopfen ist mit zwei einander zugewandten Zikaden geschmückt.
Die von René Lalique geschaffene Formensprache ist typisch für den Art nouveau und ist vom Namen des Parfüms inspiriert, der an Begriffe wie fleurs (Blumen), effluve (Duft) oder auch effleurer (zart berühren) denken lässt. So kann man auf dem Flakon eine Frauengestalt mit fließenden Formen erkennen, die sich wie parfümgeschwängerte Düfte zu entfalten scheinen.
Interessant zu wissen: Sie können diesen Flakon in der ständigen Sammlung des Museums sehen, aber auch bis 3. November 2019 in der Wechselausstellung Die Erfindung des modernen Parfüms!