Kategorie
Schmuckstücke
Entwurf: René Lalique
Entstehungszeit: um 1902-1904
Materialien: Gold, Emaille, Perlen
Eigentümer: Shai Bandmann und Ronald Ooi
Die Bezeichnung „Collier de Chien“ – auf Deutsch: Hundehalsband – ist hier nicht wörtlich zu verstehen, sondern bezeichnet ein eng am Hals anliegendes Collier. Diese im 18. Jahrhundert aufgekommenen Schmuckstücke bestanden ursprünglich aus einem Stoffband, auf das Juwelen montiert waren. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, während der Belle Époque, erreichte die Mode der Colliers de Chien ihren Höhepunkt. René Lalique ersetzte das Stoffband durch Perlenschnüre und arbeitete seine Motive auf Schmuckplättchen aus.
Die Halsbänder umrahmten den Hals ihrer Trägerinnen vollständig und betonten so ihre Kopfhaltung. Das Schmuckplättchen war leicht gebogen, um den Rundungen des Halses zu folgen. Dieser typisch französische Schmuck wurde zu ausgeschnittenen ebenso wie zu hochgeschlossenen Kleidern getragen. In den Jahren 1902-1904 kamen die Halsbänder allerdings aus der Mode und wurden durch Anhänger ersetzt.
Auf dem Collier de Chien Aubépines halten neun Perlenschnüre das zentrale Schmuckelement. Dieses besteht aus Weißdornblättern in Fensteremail-Technik und delikaten weißen Perlen, die die Früchte darstellen. Durch die Transparenz der Blätter und das durchbrochen gearbeitete zentrale Element wird vermieden, dass der Halsschmuck schwer oder massiv wirkt.
Interessant zu wissen: René Lalique hat mehrere Aubépines-Halsbänder geschaffen. Das Museum verwahrt ein zweites als Leihgabe in seinen Beständen, das Musée des Arts Décoratifs hat ein drittes in seiner Sammlung und weitere befinden sich in Privatsammlungen.