Kategorie
Tischkultur
Entwurf: Marc Lalique
Entstehungszeit: 1948
Materialien: Kristallglas
Eigentümer: Lalique SA
Drei Jahre nach Übernahme der Leitung des Unternehmens Lalique infolge des Todes seines Vaters im Jahr 1945 schuf Marc Lalique das Glas Ange. Darauf ist das Gesicht des Lächelnden Engels abgebildet, einer Skulptur der Westfassade der Kathedrale von Reims. Um eine originalgetreue Kopie zu erstellen, verwendet Marc Lalique eine exakte Replik, die vom Atelier des moulages du Louvre direkt anhand des Originals angefertigt wurde.
Das Glas Ange wird aus drei Teilen hergestellt. Zunächst wird der Hohlkörper blasgeformt. Dann wird er in eine Gussform gelegt, in die das Kristallglas eingespritzt wird, um den Stil zu bilden. Damit sind der Hohlkörper und der Stil zu einem Stück geworden, und der Glaser kann den Fuß manuell gestalten. Dann wird das Glas in den Kühlofen gelegt, wo seine Temperatur allmählich gesenkt wird.
Wenn das Glas abgekühlt ist, muss der Hohlkörper abgeschlagen, d. h. auf die richtige Höhe zugeschnitten werden. Der Rand wird feuerpoliert, um ihn abzurunden und zu entgraten. Um der Gravur der Flügel ein regelmäßiges Muster zu verleihen, wird sie mit einer Schablone ausgeführt. Durch Mattieren bestimmter Bereiche des Glases und durch sein Polieren wird das Spiel zwischen Transparenz und Licht des Kristallglases erreicht. Nach einer strengen Kontrolle wird das Glas Ange schließlich signiert.
Interessant zu wissen: Mit diesem Champagnerglas mit dem Bild des Lächelnden Engels würdigt Marc Lalique seinen Vater und dessen Heimatregion.