Kategorie
Dekorative Objekte
Entwurf: René Lalique
Entstehungszeit: 1930
Materialien: Glas
Technik: Pressglas
Libellenfrauen, Elfen, Sylphiden, Nymphen und Najaden bevölkern die Bilderwelt der Schmuckstücke René Laliques, der so das ländliche Universum der am Wasser entlangführenden, zu Träumereien einladenden Wege seiner Kindheit in der Champagne wiedererstehen ließ. Diese zwitterhaften Wesen, die zwischen zwei Welten schwanken, bringen sich auch beim Glaskünstler Lalique mit allen ihren Arabesken ins Spiel.
Seit der Antike faszinierten die Sirenen und Meerjungfrauen die Menschen. Anfangs wurden sie als Vogel-Frauen beschrieben, bevor sie zu Fisch-Frauen wurden. Sie zogen die Seeleute mit ihrer Schönheit, ihrem melodiösen Gesang in ihren Bann, um sie dann zu töten und zu verschlingen. Lange galt die Meerjungfrau als Symbol der Wollust, erst mit dem Erscheinen des Märchens von Andersen 1835 wurde sie zu einer romantischen Heldin auf der Suche nach Liebe.
In den Glasarbeiten Laliques wird sie häufig mit offenem Haar, geschwungenen Flossen in einer Wolke aus kleinen Bläschen dargestellt, die ihren Atem im Wasser darstellt.
Die anmutigen Nymphen seiner Art nouveau-Arbeiten werden in der Art Déco-Periode zunehmend stilisiert. Die Najaden auf der Vase Nadica tanzen zu zweit, ihre Beine werden zu Fischschwänzen, die sich zu den Henkeln der Vase verlängern und am Ende spiralförmig aufrollen.